Wanderfahrt auf der unteren Lahn von Limburg bis Lahnstein

Fahrtenbericht von unserem Clubkameraden Dr. Rüdiger Hauffe, München

Die RCGH Wanderfahrt 2018 auf der unteren Lahn,16. – 19. August 2018

Bei der Protokollierung dieser Wanderfahrt sah sich der Verfasser einigen Schwierigkeiten gegenüber. In dem lobenswerten Bestreben, Hotelwechsel zu vermeiden, ergaben sich so viele Transporte zu Wasser, per Auto und mit der Bahn, dass man in der Darstellung wer, wann, mit wem und wohin fuhr an seine Grenzen stößt. Kenner des Gedankenspiels ‚Wolf – Ziege – Kohlkopf‘ wissen was gemeint ist. Ich habe mich daher anstelle der üblichen chronologischen Darstellung für eine eher thematische entschieden.

Organisation: wurde von Bernd Bruns und Lutz Ohlendorf übernommen. Habt herzlichen Dank für Eure Mühen, es hat sich in jeder Hinsicht gelohnt!
Teilnehmer: Christian Hesse, Lutz Ohlendorf, Dietrich Peter, Georg Streichert, Bernd Bruns, Ewald Uhlemann, Hans-Henning Siemens, Rüdiger Hauffe. Rüdiger Zemlin und Gerd Brüggemann kamen am zweiten Tag hinzu.

Strecke: Gerudert wurde in drei Tagesabschnitten von Limburg – Balduinstein – Bad Ems – Lahnstein. Im Ganzen ca.65 km und 13 Schleusen. Durch die zahlreichen Schleusen wurde ein beachtlicher Höhenunterschied über (besser:‘unter‘-) wunden und es gab fast keine Strömung – Schade, in unserem Alter weiß man das zu schätzen.

Rudern: Gerudert wurde in den zwei Gig-Vierern 'Stromschnelle' und 'Ratsvierer', am ersten Tag in dem Gig-Doppelzweier 'CWNte'. Immer wieder konnten wir uns gegenseitig versichern, dass wir in unserer Altersklasse unschlagbar sind! In den zahlreichen Schleusen waren die Steuerleute besonders als Paddler gefragt und leisteten Großes! Im vergangenen Jahr hatten wir auf der Saale durch ein sensationelles Umsteigemanöver für Aufsehen gesorgt (‘Der flotte Dreier‘). Dieses Mal erfand Ewald im Vierer eine geradezu artistische Ruheposition, bei der sich jeder an die erhobenen Unterschenkel/Fußsohlen seines Vordermannes lehnt. Auch hier erhielten wir anerkennende Zurufe vom Ufer. What’s next!?

Landschaft: Für uns alle war das Lahntal eine wunderbare Entdeckung. Steile Basaltfelsen, schöner alter Baumbestand, Orte wir aus einem Bilderbuch, hinter jeder Flussbiegung ein neues Panorama. Noch einmal vielen Dank an die beiden ‚Pfadfinder‘(s.o.)

Unterbringung/Gastronomie: Alle drei Nächte verbrachten wir im Hotel Hergenhahn in Balduinstein. Gute Zimmer, bürgerliche Küche und ein mächtiges Frühstück (Eier!!). Im Nachbar-Hotel ‘Zum Bären‘ exzellent gegessen und vor allem getrunken. Beliebt waren wir bei den Bedienungen durch beachtlichen Konsum, gute Laune und Trinkgelder. Andere Gäste wirkten gelegentlich irritiert durch unsere Lautstärke, Gelächter und frivole Themen. Letzteres wurde durch den Spruch des Oskar Hinzmann sel.: „Meine Herren, manchmal schäme ich mich für Euch!“ unter Kontrolle gebracht. Manchmal...
Ein besonderes gastronomisches Erlebnis war eine Spontanjause am zweiten Tag. Auf der Suche nach einer Gaststätte mit Anleger wurden wir bei einer Gruppe freundlicher Menschen fündig, die am Ufer ein Sommerfest begingen. Für € 1,00 bewirteten sie uns mit Würstchen, Salat, Getränken ad libitum. Allerdings keine alkoholischen, es handelte sich um eine christliche Gemeinschaft strenger Observanz. So kamen einige von uns noch vor dem Ablegen in den Genuss einer Kurzpredigt zum Thema ‚Sünde‘. Hatten wir in der kurzen Zeit so einen Eindruck hinterlassen?

Kultur: Vor Antritt der Fahrt besichtigte ein Teil der Gruppe den Limburger Dom. Eindrucksvoll. Das Badezimmer des vormaligen Bischofs war leider nicht der Öffentlichkeit zugänglich. In Balduinstein hatten wir am zweiten Tag noch die Kraft zur Schaumburg hochzusteigen. Leider geschlossen. Und am letzten Abend referierte Lutz über die ‚Emser Depesche‘ – herzlichen Dank für die Auffrischung unseres leicht angestaubten Schulwissens. Wie immer hatten unsere Gespräche ein hohes Niveau – von den Apokryphen der Lutherbibel (J. Sirach!) bis zu Kommentaren zur anstehenden Bayernwahl. Gelegentliche Ausrutscher (‚Wirtin an der Lahn‘) wurden durch O.Hinzmanns Mahnruf (s.o.) ausgebremst.

Verbesserungsvorschläge für das nächste Mal: Individuelle, ergonomisch optimal geformte Rollsitze; einfache Polster tun’s nicht mehr. Einheitliche Kommandos (der Verfasser tat sich hier durch besonders konfuse Ansagen hervor). Gibt es dazu einschlägige Literatur? Unser Brücken-Schlachtruf ist ein Markenzeichen des RCGH. Das zeitgenaue Anzählen sollte in winterlichen Sitzungen geübt werden!

Fazit: Eine feine Wanderfahrt in wunderschöner Landschaft mit guten alten Ruderfreunden –  Herz, was willst Du mehr!?

Rüdiger Hauffe, im August 2018



Gute Laune zu Beginn...

Dynamisch am Start...

Statisch in der Schleuse...


Bewunderte Landschaft..


Fröhlich in der Pause...


Nicht immer was zu tun...


Bei der Arbeit...


Ab geht die Post...

Richtungswechsel?...





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